Entstehung der Höhle und Wachstum von Tropfsteinen
Das Gelände, das heute die Schwäbische Alb bildet, war vor rund 200-140 Millionen Jahren vom Jurameer bedeckt.Kalkablagerungen aus dem Wasser, Sedimentation besonders aber Kieselschwamm- und Korallenriffe bildeten mächtige Ablagerungen. Diese versteinerten über Jahrmillionen hinweg.
Ein Meer verschwindet
Durch Plattentektonik hervorgerufene Bewegungen führten zur Heraushebung Süddeutschlands aus dem Meer und verursachten gleichzeitig Rissen und Spalten im Gestein. Durch diese sickerte Wasser, erweiterte sie ständig und schuf so im Laufe der Zeit vorwiegend durch Kalkauslösung die Höhle in ihrer heutigen Gestalt.
Mit dem Austrocknen des Höhlenbodens setzte das Wachstum der Tropfsteine ein. Dabei gelangt kalkhaltiges Sickerwasser in einem Hohlraum wieder an Luft. Es kommt zur chemischen Umkehrung des Kalklösungsprozesses. Kalk wird abgeschieden. Dies geschieht infolge eines Konzentrationsausgleiches, da die Höhlenluft weniger Kohlendioxid als das Sickerwasser enthält.
Das Wachstum der Tropfsteine ist von mehreren Faktoren abhängig. Die Tropfrate spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Menge des gelösten Kalks im Sickerwasser oder die Möglichkeit, durch Konzentrationsausgleich Kalk abzulagern.
Infolgedessen schwankt die Geschwindigkeit des Tropfsteinwachstums von Höhle zu Höhle stark. Als groben Richtwert kann man für die Nebelhöhle ein Wachstum von 1 cm3 in ca. 60 - 80 Jahren annehmen.
Steine wachsen wie Bäume
In der Nebelhöhle kann man auch einen Blick ins Innere eines Tropfsteins werfen. Am Querschnitt des „abgesägten Tropfsteins“ erkennt man eine Ringstruktur, die an die Wachstumsringe von Bäumen erinnert.